Im Bereich der Psychiatrie/Psychosomatik und der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie unterstützt und begleitet die Ergotherapie „Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind.
Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“
Im Kontext der psychosomatischen bzw. psychiatrischen Station des Kreiskrankenhauses in Saarburg wird dieser Definition in Form von Gruppen- und Einzeltherapien nachgegangen.
Sie behandelt Patienten ab 18 Jahren mit verschiedenen Krankheitsbildern:
- Psychosomatische Erkrankung
- Suchterkrankungen
- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
- Depressionen
- Schizophrenien
- Borderline
- Essstörungen etc.
Das Angebot besteht sowohl aus festen Gruppen (Kreativgruppe, HLT und Bewegungstherapie etc.) als auch aus Gruppen, die je nach Bedürfnis des Patienten, in Zusammenarbeit mit den Psychotherapeuten zusammengestellt werden (Bsp. Skillboxgruppe, themenbasierte Ergotherapie etc.).
Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von:
- Psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbständigkeit in der Tagesstrukturierung
- Köperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
- Realitätsbezogenheit von Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Situationsgerechtes Verhalten, Sozio-emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
- Kognitiven Funktionen
- Psychischer Stabilität und von Selbstvertrauen
- Eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeit
Im Wesentlichen sind dabei drei Behandlungsansätze von Bedeutung:
- Die kompetenzzentrierte Methode umfasst einen ergebnisorientierten Ansatz mit prozessorientierten Anteilen, bei dem der Patient ausgewählte Techniken und Tätigkeiten ausführt, um verlorengegangene oder nicht vorhandene Fähigkeiten zu erlernen oder zu üben.
- Bei der interaktionellen Methode handelt es sich um ein überwiegend prozessorientiertes Gruppenangebot, das auch ergebnisorientierte Anteile haben kann. Dabei steht die Auseinandersetzung der Gruppenmitglieder miteinander im Vordergrund.
- Die ausdruckszentrierte Methode beinhaltet einen prozessorientierten Ansatz, bei dem er Patient über kreativ zu gestaltende Angebote, zur Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen, Wünschen und Strebungen angeregt wird. Eine Behandlung bei psychischen Störungen ist auch angezeigt, um bei der Verarbeitung eines schwerwiegenden Krankheitsverlaufes zu helfen oder den praktischen Umgang einer bleibenden schweren Schädigung zu verbessern.