Ergotherapie

Im Kreiskrankenhaus Saarburg arbeitet das Team der Ergotherapie in den Bereichen Akutgeriatrie, Psychiatrie/Psychosomatik, Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, sowie im angegliedertem Seniorenzentrum.

Die Ergotherapie erhöht die Selbständigkeit und Mobilität sowie Kognition der betroffenen Menschen jeden Alters, die durch Krankheit oder Behinderung Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben haben. Ziel ist es, dass die Menschen ihren Alltag wieder so unabhängig wie möglich bewältigen können. 

Im Mittelpunkt der Geriatrie (Altersheilkunde) steht der alternde Mensch. Patienten dieser Altersgruppe leiden häufig unter komplexen Beeinträchtigungen ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit durch Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität).
Die Ergotherapie ist grundsätzlich Klientenzentriert ausgerichtet. Für jeden einzelnen Patienten werden anhand der ärztlichen Diagnose und der ergotherapeutischen Befunderhebung (Anamnese) Wege der Behandlung und Beratung, auch zur Prävention (Intervention) verfolgt – immer mit dem Ziel größtmöglicher Selbstständigkeit und Lebensqualität.

Behandlungsziele:

  • Erhalt und Verbesserung der Körperwahrnehmung
  • Erhalt, Verbesserung und/oder Wiedererlangen der Bewegungsfähigkeit, Fortbewegung und Geschicklichkeit 
  • Sicherer Umgang und Einsatz von Hilfsmitteln (z.B. Einsatz eines Rollators)
  • Erhalt und Verbesserung kognitiver Funktionen
  • Erhalt und Verbesserung der Orientierung zu Raum, Zeit und Personen
  • Selbstständigkeit in der Selbstversorgung (z.B. Ankleiden/Hygiene/Haushalt)
  • Steigerung der Belastungsfähigkeit und der Ausdauer
  • Verminderung der schmerzbedingten Reaktionen
  • Erlernen von Kompensationsmechanismen


Therapiemethoden:

  • Alltagsorientierte Therapie (AOT)
  • Behandlung nach dem Bobath-Konzept
  • Basale Stimulation
  • Hirnleistungstraining
  • Sensibilitätstraining
  • Validation

Im Bereich der Psychiatrie/Psychosomatik und der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie unterstützt und begleitet die Ergotherapie „Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. 
Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.
Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.“
Im Kontext der psychosomatischen bzw. psychiatrischen Station des Kreiskrankenhauses in Saarburg wird dieser Definition in Form von Gruppen- und Einzeltherapien nachgegangen.

Sie behandelt Patienten ab 18 Jahren mit verschiedenen Krankheitsbildern:

  • Psychosomatische Erkrankung
  • Suchterkrankungen
  • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • Depressionen
  • Schizophrenien
  • Borderline
  • Essstörungen etc.

Das Angebot besteht sowohl aus festen Gruppen (Kreativgruppe, HLT und Bewegungstherapie etc.) als auch aus Gruppen, die je nach Bedürfnis des Patienten, in Zusammenarbeit mit den Psychotherapeuten zusammengestellt werden (Bsp. Skillboxgruppe, themenbasierte Ergotherapie etc.).

Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von:

  • Psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität und Selbständigkeit in der Tagesstrukturierung
  • Köperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
  • Realitätsbezogenheit von Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Situationsgerechtes Verhalten, Sozio-emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
  • Kognitiven Funktionen
  • Psychischer Stabilität und von Selbstvertrauen
  • Eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeit

Im Wesentlichen sind dabei drei Behandlungsansätze von Bedeutung:

  • Die kompetenzzentrierte Methode umfasst einen ergebnisorientierten Ansatz mit prozessorientierten Anteilen, bei dem der Patient ausgewählte Techniken und Tätigkeiten ausführt, um verlorengegangene oder nicht vorhandene Fähigkeiten zu erlernen oder zu üben.
  • Bei der interaktionellen Methode handelt es sich um ein überwiegend prozessorientiertes Gruppenangebot, das auch ergebnisorientierte Anteile haben kann. Dabei steht die Auseinandersetzung der Gruppenmitglieder miteinander im Vordergrund.
  • Die ausdruckszentrierte Methode beinhaltet einen prozessorientierten Ansatz, bei dem er Patient über kreativ zu gestaltende Angebote, zur Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen, Wünschen und Strebungen angeregt wird. Eine Behandlung bei psychischen Störungen ist auch angezeigt, um bei der Verarbeitung eines schwerwiegenden Krankheitsverlaufes zu helfen oder den praktischen Umgang einer bleibenden schweren Schädigung zu verbessern.

Beschäftigungstherapie im Seniorenheim
Wir möchten bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern ein hohes Maß an Lebensqualität und Lebensfreude erhalten. Um jeder/jedem in allen Schweregraden seiner Erkrankung gerecht zu werden, organisiert ein Team aus Ergotherapeuten und Betreuungsassistenten eine Vielzahl von Beschäftigungs-und Betreuungsangeboten. Diese richten sich nach den Wünschen und Bedürfnissen unserer Bewohner*innen. 
Neben handwerklichen Angeboten wie Basteln, kreatives Gestalten oder dem Gartenprojekt gibt es eine Vielzahl weiterer Aktivitäten: Gymnastik, Tageszeitung vorlesen, Gedächtnistraining, Bingo, Koch- und Backgruppen, Musikalische Angebote und tiergestützte Arbeit mit unserem „Haushund“ Sam.
Zusätzlich werden jahreszeitlich ausgerichtete Feste und Ausflüge angeboten: z.B. Besuch des Weinfestes, St. Marien Wallfahrt, Kappensitzung, Sommerfest, Oktoberfest oder unser besinnliches Weihnachtsfest.

Außerdem besteht eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Grundschulen und Kitas, so dass regelmäßige Begegnungen zwischen unseren Bewohner und den Kindern stattfinden und für viel Freude sorgen. Über die täglichen Aktivitäten und Ausflüge werden Sie durch die aushängenden Veranstaltungskalender immer aktuell informiert.

Hier gibt es weitere Informationen zum Seniorenzentrum St. Franzikus.

Ansprechpartner

Stefanie Junk

Leitung Ergotherapie Kreiskrankenhaus & Seniorenzentrum

Mail: s.junk@kh-saarburg.de